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Bolivar Presidente Edición Suiza 2013

Im kleinen Kreis konnten wir gestern erste Exemplare der Bolivar Presidente Edición Suiza 2013 degustieren. Diese neue Edición Regional wird im Laufe des Jahres in einer limitierten Auflage von 5000 Kisten a 10 Zigarren in der Schweiz auf den Markt kommen. Das Geniales-Format hat eine Länge von 15 cm und ein 52er Ringmass. Der Name ist eine Hommage an Unabhängigkeitskämpfer Simon Bolivar, den Namensgeber der Marke. Nachdem wir unsere Zigarren angezündet haben, kann ich mich etwas mir Ricardo Salas Hau unterhalten. Der Mann ist bei Habanos als Marketingspezialist unter anderem für die Ediciónes Regionales verantwortlich, nebenbei lehrt er an der Universität von Havanna als Gastprofessor Strategisches Management. Die Bolivar Presidente Edición Suiza wird in einer Manufaktur in Villa Clara gerollt, wie er mir erklärte. Es sei kein Nachteil, wenn eine Manufaktur auf dem Land einen solchen Auftrag übernehmen würde, qualitativ gebe es keine Unterschiede zu den Manufakturen in der Stadt. Im Gegenteil sei es sogar so, dass die kleineren Manufakturen auf dem Land Aufträge für Ediciones Regionales immer mit viel Stolz und besonders sorgfältig ausführen würden. Für ein solches Roll-Projekt werden immer die besten Roller einer Manufaktur abdetachiert, zudem werden die Torcedores für das Rollen einer Edicion Regional besser bezahlt, als Anreiz für eine bestmögliche Qualität. Seit einem Monat werden die Bolivar Presidentes bereits gefertigt, im März wird die Arbeit der Roller dann abgeschlossen und alle 50 000 Zigarren fertig sein. Läuft danach weiterhin alles glatt, sind die Zigarren nach einem Monat der Ruhephase speditionsbereit und könnten theoretisch im Mai in der Schweiz in den Handel kommen. Darauf solle man aber keine Wetten abschliessen, sagen mir die Vertreter von Intertabak, realistisch sei eher Herbst. Geschmacklich, darin war sich die Runde einig, sind die Presidentes gelungen und interessant. Es beginnt relativ harmlos und zurückhaltend, Kollege Andi Stachl macht nussige und fruchtige Noten aus, dann gewinnt sie an Stärke und enwickelt sich bis zur Rauchhälfte zu einer richtigen Power-Zigarre. An der Degustation nimmt auch Ana Isel Mederos Cano teil, eine Torcedora, die schon in der Schweiz war und zu den besten ihres Fachs überhaupt gehört. Sie leitet heute als Jefe de Galera die Produktion in der Cohiba-Manufaktur El Laguito und arbeitet nebenher als sogenannte Catadora und testet in dieser Funktion Zigarren. Ihre sensorische Meisterschaft hat sie mit dem Gewinn des ersten Habanos-Festival-Blindtastings bewiesen. Ihre Einschätzung der Presidentes: formidable. Zwar kräftig, aber harmonisch, zudem machte sie ein Kribbeln oder leichtes Brennen auf der Zunge aus, das allerdings angenehm sei. Dieses Kribbeln prägt den Rauchgenuss ab dem zweiten Drittel, wir haben es mit pfeffrig oder als geschmacksneutrale Chili-Schärfe empfunden. Man kann das vielleicht mit dem Prickeln von Champagner auf der Zunge vergleichen. es-1 es-2 es-3 es-4

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