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Wieder eine schlechte Ernte

DSCF8953 Am Dienstag stand ein Besuch der Region Pinar del Rio im Westen der Insel auf dem Programm. Hier wächst der beste Tabak Kubas, hier werden die Tabake nach der Ernte getrocknet, sortiert, fermentiert und für die Zigarrenproduktion vorbereitet. Unsere Gruppe durfte den Tabakbauern Alejadro Perez Cabrera in der Region San Luis besuchen. Der 72- Jährige ist Herr über 1.8 Hektaren Land und einen Familienbetrieb, der in einem normalen Jahr etwas über 3 Tonnen Tabak abwirft. Bei unserem Besuch war etwa die Hälfte der Ernte eingebraucht. Die Ernte sei normal verlaufen, erzählte der Bauer. Es habe bei der Aussaat viel geregnet, was nicht gut sei. Lieber haben die Bauern, wenn es eher trocken ist. So können sie bei Bedarf selber bewässern. Alejandro Perez Cabrera erwartet trotzdem eine normale, durchschnittliche Ernte. Wie man in Havanna hört, teilen diesen vielleicht offiziellen Optimismus nicht alle. Man spricht von einer ziemlich schlechten Ernte. Auf zwei schlechte Jahre folgte letztes Jahr ein gutes und nun wohl wieder ein schlechtes. Eine Verbesserung der Liefersituation dürfen wir deshalb nur vorübergehend erwarten. In einer Escogida, wo die Tabake nach dem Trocknen sortiert werden, wurde uns eine neue Fermentationskammer gezeigt. Im isolierten Raum herrschen Temperaturen von 33.9 Grad und 85 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit. Zu den Effekten des neuen Verfahrens haben wir keine schlüssigen Auskünfte erhalten. Der Zeitgewinn, der damit erzielt wird, dürfte nicht ausschlaggebend sein, denn eine natürliche Fermentation ohne maschinelle Unterstützung wäre in Kuba sicher wirtschaftlicher.

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