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Heinrich Villiger in der Basler Zeitung

#ZIGARREN 16. April 2013

Der 82-jährige Villiger-Chef Heinrich Villiger hat der Basler Zeitung ein längeres Interview gegeben, in dem er u.a. verrät, dass er nicht gerne Patron, oder noch schlimmer, «Grandseigneur der Tabakbranche» genannt wird. Daran wollen wir uns in Zukunft halten. In diesem Ausschnitt nimmt Villiger Stellung zu den neuen Tabakregulierungen der EU («ein kafkaeskes Werk zur Strangulierung des Rauchens»):

Dann geht Ihnen der Gesundheitsschutz, wie ihn die EU will, zu weit? Der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Tonio Borg, sagte, er habe nichts gegen den Tabak, wolle aber den Tabakgenuss so unattraktiv wie möglich machen. Aus diesem Grund sollen auch Aromatisierungstoffe verboten werden. Was wäre daran so schlimm? Man muss wissen, dass Tabakfabrikate auch durch sogenannte Aroma-stoffe verfeinert werden. Borgs Ansatz ist so, wie wenn man sagt, weil Zucker schädlich ist, lassen wir nur noch Wasser zu, Limonaden oder aromatisierte Mineralwasser dürfen nicht mehr hergestellt werden. Übertreiben Sie nicht ein wenig? Überhaupt nicht. Es geht der WHO um die Vernichtung der Tabakindustrie. Was passiert, wenn diese Zusatzstoffe verboten werden, können Sie gut am Beispiel von Schnupftabak sehen. Dieser wird mit Menthol aromatisiert, und die EU will Menthol verbieten. Nun gingen wir auf die Barrikaden und sagten, wenn Menthol verboten wird, ist die Industrie erledigt. In Deutschland sind das rund 120 Arbeitsplätze, hinzu kommt, dass mutwillig Traditionen kaputt gemacht werden. In Bayern oder auch in der Schweiz gibt es eine kleine Schnupftabakkultur. Sie ist gesundheitspolitisch völlig irrelevant.

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