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Zigarren-Opas

#ZIGARREN 10. Dezember 2010

Die Firma August Schuster ist der letzte Betrieb, der im früheren Zigarren-Hotspot Bünde noch Zigarren fertigt. Und zwar erfolgreich, wie wir in einem heute veröffentlichten Agenturtext erfahren («Erfolg in der Nische»). Gestolpert bin ich im Artikel aber über einen Abschnitt, der mit dem Unternehmen Schuster gar nichts zu tun hat. Darin sinniert ein Vertreter des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ) in Bonn über das «Opa-Image» von Zigarren. Und: «Wir haben kein Jugendschutzproblem. Das schmeckt denen einfach nicht.»

Subjektiv kann ich die Opa-Image-Behauptung nicht nachvollziehen. In meinem Bekanntenkreis sind alle Zigarren-Geniesser ziemlich jung. Das hat natürlich mit meinem eigenen Alter zu tun, und als Händler kenne ich vorallem meine eigenen Kunden. Gegen die Opa-These spricht aber auch der Havanna-Hype vor der Jahrtausend-Wende, und nicht zuletzt die Entwicklung von Zigarren-Communities im Internet, wo sich junge Leute treffen, die sich wahrscheinlich intensiver mit dem Thema Zigarren-Kultur beschäftigen, als das im Vor-Internet-Zeitalter überhaupt jemals der Fall war.

Nachdem der selbe Verband neulich verkündete, dass der Zigarren-Online-Handel etwas schlechtes sei, weil die Beratung fehle, kann ich es mir nicht verkneifen, die Frage in den Raum zu stellen, ob die Opas nicht vielleicht an einem ganz anderen Ort sitzen.

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