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EU-Warnhinweise: Deutschen Zigarren-Importeuren drohen hohe Kosten

#POLITISCHES #ZIGARREN 3. September 2015

10045653_1_1 Die EU hat neue Richtlinien für Warnhinweise auf Tabakprodukten erlassen. Aktuell arbeiten die EU-Länder die entsprechenden Umsetzungen aus. In Deutschland droht besonderes Ungemach. Obwohl die EU-Richtlinien Ausnahmen für Zigarren und Cigarillos zulassen würde, sieht der Gesetzesentwurf der Regierung vor, dass die strengen Regeln der Zigaretten auch auf Zigarren und Cigarillos angewendet werden müssen. Das würde konkret bedeuten, dass 65 Prozent der Verpackung mit Warnhinweisen und Schockbildern bedruckt werden müssten. Im Südkurier nehmen die Unternehmen Villiger und 5th Avenue Stellung zu den Folgen einer derartigen Regelung. Abgesehen von der Verschandelung der traditionell kunstvollen Zigarrenverpackungen würden die neuen Vorschriften Zigarrenproduzenten und -importeure wirtschaftlich hart treffen. Da jede Verpackung und Kiste individuelle Masse hat, müssten die Hersteller und Importeure für jedes einzelne Kistchen massgeschneiderte Warnhinweise produzieren und vorrätig halten.

Doch entgegen den Erwartungen der Branche sieht der mittlerweile vorliegende Gesetzesentwurf des Bundesernährungsministeriums vor, dass auch bei Zigarren und Zigarillos die strengen Zigaretten-Regelungen angewendet werden. Clemens Gütermann, Delegierter des Villiger-Verwaltungsrats, sieht damit existenzielle Probleme: «Wenn das so kommt, werden wir uns entscheiden müssen, ob das Unternehmen weitergeführt wird oder nicht.» (..) Weiterhin tragbar wären die Kosten aus Villiger-Sicht, wenn die Ausnahmeregelung käme. Dann könnte man mit standardisierten Etiketten arbeiten. Anders sähe es jedoch aus, müsste der Hersteller und Importeur von Zigarren und Zigarillos die 65-Prozent-Vorschrift umsetzen. Angesichts der rund 900 verschiedenen Packungsgrößen wäre dann der Aufwand nicht mehr vertretbar. Villiger-Geschäftsführer Peter Witzke: «Die Kosten können wir nicht stemmen.» Eine Reduzierung der Angebotspalette, um die Handhabung der Warnhinweise zu vereinfachen, wäre aus Villiger-Sicht keine Alternative. Clemens Gütermann: «Das Unternehmen lebt von der Vielfalt der Produkte.»

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