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Robaina Made in China

#MÄRKTE #ZIGARREN 13. Dezember 2013

Die Vega Robaina in der kubanischen Tabakanbauregion Vuelta Abajo ist die wohl bekannteste Tabakfarm der Welt, berühmt geworden durch den legendären Don Alejandro Robaina, der vor drei Jahren verstarb. Seither leitet sein Enkel Hirochi Robaina das kubanische Familienunternehmen. Die Fussstapfen des Grossvaters sind riesig, aber wer Hirochi kennt, weiss, dass er sich nicht damit begnügen möchte, nur dessen Erbe zu verwalten. Bei unserem Besuch im November hat uns Hirochi mit der Nachricht überrascht, dass er ein Joint-Venture mit chinesischen Geschäftspartnern plant. Das Projekt sieht vor, dass in China im grossen Stil Tabakplantagen aufgebaut werden, um daraus Premium-Zigarren der Marke «Hirochi» zu produzieren. China ist schon heute der grösste Tabakproduzent der Welt, bislang aber nicht als Ursprungsland von Premium-Zigarren bekannt; Hirochi Robaina und seine Partner wollen nun kubanische Qualität nach China bringen. Aktuell laufen erste Testserien mit kubanischen Tabaksamen, die Ergebnisse seien vielversprechend. Interessant ist natürlich der ökonomische Aspekt. In Kuba ist es für einen Unternehmer nicht möglich, auf eigene Rechnung Zigarren zu produzieren. Hirochi hat hier eine elegante Lösung gefunden: er weicht einfach ins Ausland aus. In Kuba stets wichtig sind atmosphärische Fragen. Auch ein Robaina kann es sich nicht leisten, durch ein solches Projekt den Zorn von Habanos oder der Regierung auf sich zu ziehen. Das Projekt sei deshalb in enger Zusammenarbeit mit der chinesisch-kubanischen Handelskammer entwickelt worden und habe die Unterstützung der Regierung. Laut Hirochi ist «Hong Kong Hirochi Int’l Group Co., Limited» das einzige kubanischen Familienunternehmen überhaupt, das von der kubanischen Regierung offiziell bewilligt wurde. Hiroshi und seine Geschäftsparter denken gross und suchen für ihre Pläne Investoren. Geplant sind «large-scale planting parks», touristische Attraktionen, ein Zigarrenmuseum sowie ein Fünfsterne-Hotel, das Besucher anlocken soll. Dazu sollen Unterkünfte für die zukünftigen Mitarbeiter gebaut werden und geplant ist zudem, dass fünf Prozent der Profite wohltätigen Projekten zufliessen sollen. Noch steht das Projekt ganz am Anfang, bei unserem Besuch im November war noch nicht entschieden, wo die Tabake angebaut werden sollen. Hierfür werden im Moment Testpflanzungen gemacht. Die Suche nach Geldgebern hat erst begonnen. Auf der Internetseite zum Projekt sind weitere Informationen verfügbar.

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