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Übernimmt Davidoff Habanos SA?

#MÄRKTE #ZIGARREN 17. Juli 2014

Die englischsprachige Ausgabe des französischen «Amateur de Cigar» bringt seit einiger Zeit frischen Wind in die Zigarren-Welt. Die neusten Ausgabe liefert einen hervorragenden Überblick zum Zustand der kubanischen Zigarrenindustrie. Zuerst ist es den französischen Kollegen gelungen, dem Habanos SA Co-Präsidenten Walfrido Hernández Mesa Zahlen zur Produktionsmenge zu entlocken. Gemäss Hernández peilt Habanos für 2014 als Ziel den Export von 90 Millionen Habanos an. Die letzte kommunizierte Zahl stammte aus dem Jahr 2007, damals waren es 140 Millionen Stück. Dass Habanos SA gerade im Jahr 2007 zum letzten Mal Stückzahlen kommuniziert hat, dürfte wohl auch mit dem Einbruch der Produktion im Folgejahr zu tun haben, der mit der Wirtschaftskrise in Europa und den Rauchverboten erklärt wird. Zum Teil konnte Habanos den Rückgang durch die Lancierung von höherpreisigen Formaten wie der Behike-Serie und unzähligen Limited Editions wettmachen. Im Artikel «Cuba 2014: The counter attack» schreibt der International Amateur de Cigar über ein Gerücht, dass Imperial Tobacco die Lust am Geschäft mit den Habanos verlieren und die Kuba-Beteiligung abstossen könnte. Zu den Interessenten würde auch Davidoff gehören. Das wäre dann in der Tat eine spektakuläre Wendung der Geschichte… Die Kollegen präsentieren zudem auch eine Schätzung für den Kaufpreis: 800 Millionen müsste ein Käufer auf den Tisch legen. Eine Summe die für Davidoff – meine Einschätzung – durchaus im Bereich des Machbaren liegen würde. Trinidad will sich in Zukunft auf grosse Ringmasse spezialisieren; die Vigia mit einem 54er Ringmass wäre dann nur eine Vorbotin der weiteren Markenentwicklung. Gonzalo de Navarrete, Marketing-Assistent von Habanos SA, weist im Artikel noch einmal darauf hin, dass das damals in Deutschland verbreitete Gerücht zur Trinidad-Einstellung falsch sei. «You can’t trust sites and blogs». Zu guter Letzt spricht der Artikel die schlechte diesjährige Ernte an. Auch Urs Portmann wies bereits im Cigar-Clan-Interview auf dieses Problem hin. Ich selber hatte Ende Mai Gelegenheit mit dem Tabakbauern Héctor Luis Prieto Diaz zu sprechen. Er hat mir bestätigt, dass es ein sehr schwieriges Jahr gewesen sei und er die Setzlinge erst im Februar haben ausbringen können, über vier Monate später als üblich. Im neuen CIGAR-Magazin habe ich im Artikel «Schlechteste Ernte seit 1989» mehr dazu geschrieben.

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