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Ibrahim Ferrer gestorben

#VERSCHIEDENES #ZIGARREN 7. August 2005


(Quelle: Frankfurter Rundschau Online)

Meldung aus der Frankfurter Rundschau Online:

Buena-Vista-Social-Club-Legende Ibrahim Ferrer ist tot

Havanna (dpa) – Der kubanische Sänger Ibrahim Ferrer ist tot. Das Mitglied des legendären Buena Vista Social Clubs starb im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in der kubanischen Hauptstadt Havanna, sagte ein Freund des Sängers der dpa.
Im Juli war Ferrer noch beim Jazz-Festival in Montreux aufgetreten. Zusammen mit dem Gitarristen Compay Segundo und dem Pianisten Rubén González, mit Eliades Ochoa, Ry Cooder und Omara Portuondo erlangte die Band, die sich der traditionellen kubanischen Musik verschrieben hatte, in den 90er Jahren den internationalen Durchbruch, nicht zuletzt auch durch den preisgekrönten Dokumentarfilm «Buena Vista Social Club» des deutschen Regisseurs Wim Wender. Mit Ferrer starb nun der dritte Musiker des populären Ensembles.

Ferrer wurde am 20. Februar 1927 in Santiago de Cuba geboren. Er beschäftigte sich schon sehr früh mit Musik, seine Karriere begann mit 14 Jahren. Nachdem es dann lange Zeit still um den Sänger gewesen war, brachte er in den 80er Jahren ein Album mit den Afro- Cuban All Stars heraus, bei denen auch sein Freund Rubén González mitspielte, der im Dezember vor zwei Jahren starb. Company Segundo, der Jahre vor seiner «Club»-Zeit als Teil des Duos Los Compadres die kubanische Musikszene bereicherte, starb im Juli 2003 im Alter von 95 Jahren an den Folgen eines Nierenleidens.

Ferrer gehörte zu den Musikern, die Ry Cooder 1996 zum Buena Vista Social Club zusammenführte. Die Band brachte die so genannte Son-Musik – eine Mischung aus Salsa, Blues, Bolero sowie klassischen kubanischen Rhythmen wie Danzón, Guajira, Tumbao, Criolla – zur Blüte, die weltweit immer mehr Fans fand. Nicht zuletzt gewann die Band wegen ihres hohen Durchschnittsalters – der Jüngste, Eliades Ochoa, wurde 1946 geboren – bei allen Altersgruppen große Sympathien. Ferrer war neben der Sängerin Omara Portuondo und Ochoa die tragende Stimme des Ensembles. Ihr Song «Chan Chan» ist mittlerweile ein Synonym für kubanische Musik geworden.

Nach dem Tod von Segundo und González war Ferrer immer häufiger solo aufgetreten, zuletzt am 10. Juli beim Jazz-Festival in Montreux. Erst vor wenigen Tagen war er von einer Europatournee in seine kubanische Heimat zurückgekehrt. Er soll sich in den vergangenen Tagen wegen eines Magen-Darm-Infekts ins Krankenhaus begeben haben.

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