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Lokalpresse macht PR-Dampf

#VERSCHIEDENES #ZIGARREN 3. Oktober 2005

Äusserst effizient und erst noch kostenlos: Eine redaktionelle Erwähnung in den Printmedien. Für Fachhändler ist normalerweise die Lokalpresse optimal. Jüngstes Beispiel, die Story über Richard Brütsch Cigarren & Tabakwaren (nicht in meinem Linkverzeichnis am rechten Seitenrand, da er keinen Online-Shop führt).

Falls Fachhändler nicht wissen, wie und zu welchen Gelegenheiten sie Medienkontakte initiieren können, gebe ich gerne einige Tipps auf Anfrage.

Vorerst aber die Brütsch-Story in den Schaffhauser Nachrichten:

Krumme Hunde und die Upmann Magnum 50

Warum Richard Brütsch aus Ramsen so stolz ist, nach langen Jahren zum Davidoff-Depositär ernannt worden zu sein.

von Zeno Geisseler

Ramsen – Das ganze Kistchen gibt es nicht. Keine Chance. Richard Brütsch dreht die Upmann Magnum 50 zwischen Daumen und Zeigefinger, 16 Zentimeter kubanische Ediciên Limitada vom Feinsten. «Ich habe ja selbst nur drei Kistchen zugeteilt bekommen», sagt Brütsch und legt das Edelstück wieder zu seinen braunen Brüdern, «wenn ich die als Ganzes verkaufen würde, würde ich zwar drei Kunden sehr glücklich machen, dafür müsste ich aber dreissig andere enttäuschen.»
Die neue Upmann ist bloss eine von rund 300 Cigarren in Brütschs Laden in Ramsen. Seine Raucherwaren kommen aus Anbaugebieten wie Kuba oder der Dominikanischen Republik, aber auch aus Rheinfelden, Kanton Aargau. – Brütsch ist sich nicht zu schade, guteidgenössische Stumpen neben edlen Stücken aus der Karibik zu verkaufen, und auf die «Krummen Hunde» von Wuhrmann, handgefertigten Stücken einer der letzten Schweizer Traditionsfirmen im Tabakgeschäft, lässt er nichts kommen.
Heute Samstag feiert Brütsch einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung seines Cigarren- und Tabakhauses: Er wird Davidoff-Depositär. Gut ein Fünftel der Artikel stammt nun von diesem Lieferanten. Für Brütsch ist das mehr als bloss eine Sortimentserweiterung: «Wenn man Davidoff- Depositär wird, dann hat man den Olymp der Cigarrenhändler erklommen», sagt er. Wie andere Edelmarken auch stellt Davidoff hohe Anforderungen an seine Geschäftspartner. Das Potenzial muss stimmen, aber auch das Umfeld: Der Laden muss dem weltweiten Prestige der Marke entsprechen, und das Personal, Brütsch beschäfigt zwei langjährige Mitarbeiterinnen, muss sehr gut ausgebildet sein. Wer seine Perfectos nicht von den Parejos unterscheiden kann, muss sich jedenfalls nicht um eine Lizenz bemühen. Sogar ein Blick in die Buchhaltung ist notwendig. Erst dann – und nach einem schriftlichen Gesuch und einer Inspektion wird ein Händler Davidoff-Depositär. Sieben Jahre habe er auf diesen Moment hingearbeitet, sagt Brütsch.
Als er am 1. Januar 1988 den kleinen Kiosk unweit des Zolls übernahm, waren Cigarren allerdings noch kaum ein Thema. Erst im Laufe der Jahre entwickelte sich der 90-Quadratmeter- Pavillon zum Treffpunkt der Aficionados. «Immer mehr Leute bestellten Cigarren bei uns», erzählt er. «Wir installierten dann zwei Humidor-Boxen, danach einen Cigarrenschrank, und am 6. Dezember 1997 eröffneten wir unseren begehbaren Humidor.» Doch schon bald stand Brütsch vor einem grossen Problem: Der neue Humidor war viel zu klein. Sofort begann er mit der Erweiterung, und fast genau ein Jahr später konnte er den ausgebauten Humidor einweihen. Er ist viermal so gross wie der alte.
Heute hat er Kunden vom Klettgau bis Stuttgart, die meisten alte Bekannte und über Mund-zu-Mund-Propaganda geworben. Und weil die Deutschen jeweils bloss zehn Cigarren zollfrei einführen dürfen, hat er im Humidor Kundenboxen eingerichtet, wo die Käufer ihre Kostbarkeiten bei 75 Prozent Luftfeuchtigkeit aufbewahren dürfen. Kostenlos. «Bei den Tabakhändlern sind Preis und Angebot eben fast überall gleich», sagt Brütsch, «Leute in den Laden holen kann man nur über den Service.»
Entsprechend gut läuft sein Geschäft. «Der Juli war der beste Monat seit dem Dezember 2000.» Die Sommermonate laufen neben der Weihnachtszeit immer am stärksten: «Viele Männer dürfen im Haus oder in der Wohnung eben nicht rauchen», sagt er, «und im Winter auf dem Balkon macht es ja auch keinen Spass.» Er selbst gönnt sich momentan am liebsten eine Davidoff 2000. «Aber für eine Cigarre braucht man Zeit und Musse», sagt er. Seine Davidoff wird heute Samstag jedenfalls wohl bis zum Abend warten müssen.

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