Bei einer Cigarre hat mir ein Freund von seinen teilweise ernüchternden Erfahrungen beim Cigarren-Kauf erzählt. Ich konnte in vielen Punkten zustimmen. Das Genussobjekt Cigarre müsste doch eigentlich mit viel Leidenschaft und Stil vermarket und verkauft werden. Während die Big Players grossmehrheitlich adäquat wunderschöneWebauftritte (wenn auch mit teilweise wenig Newsgehalt) bieten, herrschen bei den Fachgeschäften höchst unterschiedliche Zustände vor. Bei einigen Online-Auftritten werden abgelaufene Sonderaktionen aufgeführt. Andere Anbieter reagieren nicht auf Anfragen via E-Mail. Irgendwie besitzen offensichtlich nicht alle das für den Handel notwendige Mass an Sinn für die Einzigartigkeit von Cigarren. Wie überall gilt: Durchsetzen werden sich nur die Engagierten – und der Webauftritt ist diesbezüglich mehr als nur eine Visitenkarte.

Auch im Offline-Handel gibt es enorme Unterschiede. Wer einmal so richtig nette und herzliche Fachhändler erleben will, sollte – stellvertretend für viele genannt – beispielsweise tabak gourmet in Bern besuchen. Gelegentlich garstige Bedienung gibt es – je nach Dienstplan – vor allem in Autobahn-Humidoren zu erleben. Nachwievor am liebsten kaufe ich bei Davidoff in Genf ein. Auswahl, Atmosphäre und Kompetenz des Personals sind schlicht und einfach Weltklasse. In einigen Geschäften sind die Angestellten zwar sehr zuvorkommend, nur leider kann Herzlichkeit das dort auftretende Knistern von Cigarren in ungenügend guten Humidoren nicht wettmachen.

Die gemachten Aussagen sind absolut subjektiv und tangieren nur einen Teil der vielen besuchten Cigarren-Geschäfte on- und offline. Als generell gültiges Fazit lässt sich aber sicherlich festhalten, dass in Sachen Kundenfreundlichkeit und optimaler Infrastruktur ein nicht unwesentlicher Anteil der Anbieter noch grosses Potenzial – um das mal so positiv auszudrücken – besitzt.

Doch freuen wir uns wieder an der uneingeschränkt herrlichen Seite der Branche – dem Cigarren-Genuss. Ich wünsche allen ein wunderschönes Wochenende.