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Qualität versus Preis

#ZIGARREN 6. Mai 2005

Eines der grossen Themen unter Cigarren-Liebhabern ist der Preis. Mir ist aufgefallen, dass viele Smoker den Preis vor der Qualität von Cigarren – oder zumindest im gleichen Atemzug – erwähnen.

Wahrscheinlich ist die Suche nach guter Qualität für tiefe Preise eine Phase, die beinahe jeder Aficionado durchläuft. Ich habe damit aufgehört, als ich eine Santiago DLC Churchill, die jüngste Eigenmarke von Prodega aus der Dominikanischen Republik, nach der Hälfte weggeschmissen habe. Dass mich der Geschmack, oder eben das Fehlen dieses, einer Cigarre so langweilte, dass ich sie nicht zu Ende rauchen mochte, ist mir das vorletzte Mal bei einer Juan Clemente passiert (ich weiss, es gibt viele JC-Liebhaber; nichts für ungut).

Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen Cigarren aus der Dominikanischen Republik hätte. Nein, auch dort gibt es hervorragende Produkte. Aber grundsätzlich muss die Qualität meinem persönlichen Geschmack entsprechen. Und Letzterer bevorzugt Cigarren, die nicht vom ersten bis zum letzten Zug gleich, fade, bitter oder langweilig schmecken. Grossmehrheitlich wird mein individueller Anspruch vor allem von kubanischen Cigarren befriedigt.

Als ich jüngst mit Cigarren aus Paraguay experimentierte, meinte meine Frau treffend, dass ich mir überlegen müsste, ob der Genuss einer Cigarre im Vordergrund steht oder das Rauchen an sich (das Wort „Sucht“ erwähne ich mal lieber nur in Klammern). Item: Ich halte es nun wieder frei nach Oscar Wilde und befolge als Aficionado ganz snobistisch seinen Leitspruch: „Mein Geschmack ist sehr einfach, ich will immer nur das Beste.“ In diesem Sinne hat auch die Legende Zino Davidoff doziert: «Rauchen Sie weniger, aber besser und länger – machen Sie einen Kult daraus, eine Philosophie!» Das widerspricht zwar den Thesen von Walter Bosch, doch das ist mir nun wirklich völlig egal ;-) Enjoy them (und andere)!

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