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«Sportraucher»

#ZIGARREN 6. Februar 2014

Einen Artikel mit Schmuntzelpotential habe ich heute auf Nordbayern.de gelesen. In «Geduldige Asche-Akrobatik» berichtet die Journalistin sprachgewandt und mit Liebe zum Detail über das «Zigarillo-Pokalrauchen» der «Sportraucher» des Nürnberger «Pfeifenclub Rauchschwalbe Reichelsdorf»:

Sofort zischen die Hölzer übers Reibepapier, entflammen und bringen die Zigarillos zum Glimmen. Die Köpfe der Teilnehmer verschwinden kurzzeitig hinter kleinen Rauchwolken. Es ist nahezu der einzige Moment des Abends, in dem es raucht. Denn: «Damit der Zigarillo möglichst lange brennt, zieht man nicht öfter an als nötig», verrät Willy Finzl (75). Und fährt fort: «Man darf die Glut nicht auf dem ganzen Aschekranz haben, sondern muss sie als Punkt im Kreis wandern lassen.» Und so sitzen die Langsamraucher, da. Meist haben sie den Kopf zwischen den Schultern verborgen und drehen den Zigarillo in der schützenden Höhle aus ihren Händen. Ein Daumen verdichtet die Asche, damit die Glut nur am luftigsten Punkt gerade so noch glimmen kann. Der stupfende Finger färbt sich mit der Zeit grau von der Asche.
Der zweite Teil des Artikels beschäftigt sich mit der Szene der Langsamraucher, der die neuen Nichtraucher-Gesetze zugesetzt haben:
Doch egal ob Süddeutsche oder Weltmeisterschaft, es gibt kaum Zuschauer oder Fans, erklärt Berschneider: «Durch das Nichtraucherschutzgesetz, das in allen anderen Ländern ähnlich gehandhabt wird, dürfen in die Austragungsräume nur die Teilnehmer. Die Ehefrauen oder andere Fans müssen draußen bleiben. Nicht einmal eine Bedienung darf es geben.» Dabei ist den Langsamrauchern gerade die Geselligkeit wichtig, erklärt der zweite Großschwarzenloher Vorstand, Gerhard Meyer (58): «Das Rauchen ist nur ein Teil. Wir haben viele weitere gesellige Veranstaltungen unter dem Jahr. Denn in unseren Clubs geht es um den Kontakt zueinander und sicherlich auch ein wenig um Heimat- und Brauchtumspflege.»

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